Landratswahl- Stichwahl und erschreckend niedrige Wahlbeteiligung

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Bis 18:45 Uhr war die Welt noch in Ordnung, in der provisorischen Wahlkampfzentrale der SPD in Pfaffenhofen. Jedem war klar, dass sich die politischen Weichen nicht gleich im ersten Wahlgang umstellen ließen. Zu diesem Zeitpunkt deutete alles auf eine Stichwahl zwischen dem eigenen Kandidaten und dem der CSU hin. Schließlich lag man mit 7 % Vorsprung an zweiter Stelle vor dem Kandidaten der Freien Wähler.

Doch mit fortschreitender Auszählung im Landratsamt stieg die Befürchtung und wich gegen 19:15 Uhr der Gewissheit: Eine Stichwahl wird es zwar geben, doch nicht mit dem SPD Kandidaten Franz Rothmeier.

Mit 22,67% holte Rothmeier zwar das beste Wahlergebnis bei Landratswahlen, an dass man sich bei der Pfaffenhofner SPD je erinnern konnte, doch waren es um 164 Stimmen zu wenig, um als zweiter Sieger durch dieses erste Wahlkampfziel zu marschieren.

Diesen zweiten Platz errang der Neuling im politischen Geschäft, der Kandidat der Freien Wähler, Rolf Deml. Er wird in 14 Tagen, in einer Stichwahl am 31. Juli gegen den CSU Kandidaten Martin Wolf antreten.

Bei einer erschreckend niedrigen Wahlbeteiligung von 34,24%, lautet die bange Frage vieler Beobachter:
Wie weit wird die Geringschätzung gegenüber dem politischen Personal im Landkreis noch gehen, oder wie tief kann eine Wahlbeteiligung noch abstürzen, um in 14 Tagen von einem demokratisch legitimierten Landrat sprechen zu können?

Wahlergebnis 17.Juli 2011:

Stimmberechtigte: 91.544Wähler: 31.345Davon gültige Stimmen: 31.090

Dipl.-Ing. agrar Wolf, Martin (CSU) 13.103  42,15%
Dr. Deml, Rolf (FW) 7.212  23,20%
Rothmeier, Franz (SPD) 7.049   22,67%
Dipl.Verw.Wirt (FH) Böhm, Günter (AUL) 2.468   7,94%
Dipl. Ing. (FH) Daschner, Rainer (FDP) 1.258   4,05%

(Stand: 17.07.2011 19:52:30)

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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